Der Industriepark Region Trier (IRT) lebt Klimaschutz vor. Mit einer Leistung von rund 4,75 Megawatt peak (MWp) und einer Jahresproduktion von rund 4.900.000 Kilowattstunden (kWh) geht am Standort Föhren der dritte Solarpark an den Start – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stromerzeugung im Landkreis Trier-Saarburg. Damit können der Strombedarf von etwa 1.400 Haushalten gedeckt und rund 1.700 Tonnen Kohlendioxid (bezogen auf den deutschen Strommix 2019) eingespart werden.
Die erneuerbare Energieerzeugung hat schon länger Tradition im IRT. Bereits 2008 haben die Stadtwerke Trier (SWT) hier, auf einer Fläche von 25 Hektar (ha), den ersten Solarpark. Mit einer elektrischen Leistung von 8,4 MWp war dies einer der größten und leistungsstärksten Solarparks in Rheinland-Pfalz.
Einige Jahre später ergab sich die Möglichkeit, innerhalb des Solarparks die Anordnung der Flächen zu optimieren. So entstand im bestehenden Solarpark ein zusätzlicher. Dadurch konnte die Gesamtleistung auf 10,8 MWp erhöht werden. Fortan wurden die beiden Solarparks nach „IRT I“ und „IRT II“ unterschieden. Da liegt es nahe, dass der neue Solarpark, der sich im Süden an die bestehenden Anlagen anschließt, den Namen „IRT III“ trägt.
Träger des Solarparks sind die Regionalwerke Trier-Saarburg AöR (Anstalt des öffentlichen Rechts). Diese Anstalt wurde im Jahr 2013 vom Landkreis Trier-Saarburg und den SWT gegründet. Die beiden Partner verfolgen damit das Ziel, Anlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung zu entwickeln und zu betreiben.
Die Anlage errichtete die im IRT ansässige Schoenergie GmbH in Rekordzeit. Schoenergie ist auf den Bau großer Solarparks spezialisiert und konnte im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung mit einem innovativen Konzept zum günstigsten Preis überzeugen. Im März 2021 starteten die Bauarbeiten vor Ort. Ende Juni 2021 konnte bereits der Probebetrieb aufgenommen werden.
Möglichst viel Strom auf möglichst geringer Fläche zu erzeugen – das war die Zielvorgabe. Mit einer Leistungsdichte von 1,19 MWp/ha liegt dieser Faktor 3,8-fach über der Leistungsdichte des Solarparks IRT I. Hier spiegelt sich der technische Fortschritt in der Photovoltaik- und Aufständerungstechnik wider.
Am 13. Juli 2021 weihte Landrat Günther Schartz (Vorsitzender des Verwaltungsrats der Regionalwerke Trier-Saarburg AöR) den Solarpark IRT III offiziell ein. Dies ist auch der Startschuss für den Regelbetrieb. Es gibt jedoch auch einen großen Unterschied: Im Gegensatz zu der ersten großen Freiflächenanlage im IRT wird die neue Anlage nach einem neuen Geschäftsmodell realisiert. „Die erzeugte Strommenge wird nicht mehr nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz vergütet, sondern die Stadtwerke Trier werden den Strom direkt vermarkten. So können Menschen und Betriebe in der Region direkt mit Ökostrom aus der Photovoltaikanlage versorgt werden“, hebt Schartz hervor. Eine Möglichkeit, die es bei der ersten Anlage noch nicht gab. Wer sich also künftig für den Tarif Römerstrom Regio der Stadtwerke Trier entscheidet, bezieht seine Energie garantiert aus heimischen Anlagen.
Mit dem Projekt wurden aber auch zusätzliche ökologische Aspekte in den Fokus genommen. So wurde eine ehemals künstlich angelegte Wasserführung breitflächig renaturiert. Künftig erfolgt diese nicht mehr in engen Betonhalbschalen, sondern mäandernd in einer großzügig angelegten Grünzone. Durch die breitflächige Vernässung entsteht ein neuer Lebensraum für Röhrichte und Stauden und damit auch für vielerlei Insekten.
Darüber hinaus geht von Vernässungsflächen eine CO2-bindende Wirkung aus. Dadurch kann im Solarpark IRT III neben einer klimaneutralen Stromproduktion auch wirksam CO2 der Atmosphäre entzogen werden. So ist der neue Solarpark in Föhren das beste Beispiel dafür, wie Klimaschutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt aktiv angegangen werden.
[caption id="attachment_5059" align="aligncenter" width="1024"] Bild v. l. n. r.: Reinhard Müller (Geschäftsführer des Zweckverbandes Industriepark Region Trier und Vorstand der Regionalwerke Trier-Saarburg AöR), Gerd Schöller (Geschäftsführer der Schoenergie GmbH), Landrat Günther Schartz[/caption]